Peter meldet sich, weil er nach seiner Trennung von Maria in eine neue Beziehung eingestiegen ist. Seine neue Partnerin Sandra und er möchten heiraten, aber Sandra stellt fest, dass er sich noch nicht ganz aus seiner alten Beziehung mit Maria gelöst hat, und Peter muss das eingestehen. In der Wahrnehmung von Sandra nimmt Peter sogar mehr Rücksicht auf Maria als auf sie. Er hat das Thema auch mit Maria thematisiert und sie hat vorgeschlagen, die Beziehung über ein Ritual aufzulösen.
Im Zuhören bemerke ich, dass er Situationen mit den beiden Frauen beschreibt, aber dass er als Person für mich unklar bleibt. Im Beziehungsmuster scheint es fast als ob die Frauen austauschbar sind. Ich frage Peter: Wo bist Du? Er antwortet: ich fühle mich als Spielball. Wir untersuchen gemeinsam, was dazu führt und Peter stellt fest, dass er seinen Partnerinnen nicht gerne Schmerz zufügt. Wenn er in die Zeit zurückgeht, entdeckt er verschiedene Ereignisse, die mit der Beziehung zu seiner Mutter verbunden sind. Seine Mutter hat ihn mit 13 mal eine Woche lang ignoriert, mit drei gab es eine Blinddarm-Operation, wobei er von seiner Mutter getrennt wurde und sich einem Arzt ausgeliefert fühlte. Diese Erinnerungen werden mittels Logosynthese neutralisiert und danach sagt er, noch als Dreijähriger: Ich bin frei, ich kann springen!
Wenn ich ihn dann in die heutige Zeit zurückführe, sagt er: Ich bin der Zukunft gewachsen, ich habe Boden unter den Füssen. Ich will Sandra heiraten. Der Abschied von Maria hat keine Bedeutung mehr. Bei der Vorstellung aber, dass Maria kommt und das Ritual planen will, gerät er ins Schleudern: Er will ihr nicht weh tun und das tut ihm weh. Es entsteht die paradoxe Situation, dass er sich Maria zuwenden muss um sich dann rituell von ihr zu verabschieden.
Jetzt geht er nochmals zurück in die Zeit und diesmal landet Peter bei seiner Geburt. Er sieht vage ein Zimmer und ich gebe ihm den ersten Satz für das Bild dieses Zimmers. Nach diesem Satz hört er ein lautes Geräusch. Wenn er dafür den ersten Satz gesagt hat, stellt er fest, dass das Geräusch ein Schrei der Mutter ist. Jetzt erhält er die Sätze für den Schrei der Mutter. Nach Satz 1 sagt er: Ich tue Mutter weh. Nach dem zweiten Satz wird die Situation neutral und nach dem dritten Satz sieht er das Bild eines ruhigen, noch nicht abgenabelten Säuglings. Während er die Sätze für dieses Bild sagt, kehrt er spontan in die bevorstehenden Diskussion mit Maria zurück. Er kann ihr jetzt sagen, dass er abgeschlossen hat und dass das Ritual für ihn nicht mehr nötig ist. Wenn das für Maria dann noch nicht gilt, kann sie selbst etwas unternehmen, um ihren Teil zu beenden. Sandra kann er jetzt sagen, dass er mit Maria abgeschlossen hat – ohne sich anzubiedern. Er ist frei und bereit zum Heiraten.